24. bis 28. Mai 2017
Quartierteam auf dem Kirchentag in Berlin
Am 23. Mai 2017 machten sich mehrere schwer beladene Kleinbusse – sowohl mit Material als auch mit hoch motivierten Menschen – auf den Weg in die schöne Stadt Berlin. Aber nicht etwa, um dort Sightseeing zu machen oder eine Party nach der anderen zu feiern. Nein, alle diese Menschen waren dabei, weil sie Lust hatten, als Quartierteam eine Schule in Berlin mit 400 Gästen zu betreuen: Die Zuteilung der Klassenzimmer als Schlafräume war noch eher einfach und fand zudem tagsüber statt. Bevor um 18:00 unser Café KIWI, das eines der vielen Gute-Nacht-Cafés auf dem Kirchentag war, seine Klappe öffnete, wurde noch schnell das Team gefüttert (Danke an Max und das Küchenteam!).
Nach meist gemütlichem Start um 18:00 konnte es ab 22:00 durchaus stressig werden, denn irgendjemand muss schließlich den vielen Gästen Getränke verkaufen und die Flammkuchen machen, erst recht wenn die Liste der Bestellungen immer länger wird … Nach Thekenschluss um 1:00 war noch lange nicht Schluss: Der Nachtdienst hatte die verantwortungsvolle Aufgabe, alle diejenigen Gäste hereinzulassen, die sich verlaufen oder verfahren haben oder schlicht mit Absicht länger unterwegs sein wollten. Und sie empfingen gegen 2:30 vom „Kommando Verpflegung“, die Brötchen, Brot, Brotbelag, Tee und Kaffee für den neuen Tag. Außerdem waren sie mit der schönen Aufgabe betraut, die riesigen (!) Kaffeemaschinen in den frühen Morgenstunden schon mal anzuwerfen.
Wenn dann der leicht übernächtigte Frühstücksdienst um 5:30 auftauchte, hieß es für den Nachtdienst erst mal „An–der-Matratze–horchen“ und für den Frühstücksdienst „Action“, um von 6:00 bis 9:00 ohne allzu große temporäre Versorgungsengpässe alle 400 hungrigen Mäuler zu stopfen. Zwischendurch war erstaunlicherweise trotzdem noch jede Menge Zeit für Kirchentag, private Feiern, Konzertbesuche, jede Menge Spaß und Gespräche.
Fazit: Wären wir als Partytouristen gekommen, hätten wir deutlich (!) mehr Schlaf bekommen, aber deutlich weniger Spaß, Inspiration und tolle Begegnungen gehabt! Dortmund 2018, wir kommen!
Gemeinsam für den Frieden beten
15. Mai 2017
Katholische Jugendkirche KANA
Unser Friedensgebet fand im Rahmen des wandernden Friedensgebets statt: An 46 verschiedenen Orten in und um Wiesbaden brachten darin Christen, Juden und Muslime ihre gemeinsame Sehnsucht nach Frieden zum Ausdruck. Bis zum Pfingstfest wurde jeden Tag an einem anderen Ort um Frieden gebetet, mal christlich, mal jüdisch, mal muslimisch.
Vertiefungsseminar
16 Teamer und Teamerinnen haben im Rahmen ihrer Juleica-Ausbildung beim Vertiefungsseminar vom 12. bis 14. Mai sehr kreativ und engagiert ihre Praxisprojekte vorbereitet. Begleitet wurden sie von sechs erfahrenen Teamern. Im Jugendhaus Wiesenthal im Odenwald sind dabei tolle Ideen für die Kinderspielstadt und die Jugendkirche entstanden. Ergänzt wurden die Arbeitsphasen durch Einheiten zum Projektmanagement und zur Erlebnispädagogik. Dabei ist während einer erlebnispädagogischen Übung auch dieses Bild entstanden.
Eco-City Erlebnisausstellung
12. bis 23. Mai 2017
Die Aussellung „Eco-City Wiesbaden“ wurde als Gemeinschaftsprojekt der Wiesbadener Schulsozialarbeit des Amts für Soziale Arbeit mit dem Evangelischen Dekanat und der Evangelischen Jugendkirche Wiesbaden, sowie des „Zentrums für gesellschaftliche Verantwortung“ der EHKN von Schülerinnen und Schüler der Alexej-von-Jawlensky-Schule entwickelt. Sie fand zum dritten mal in der Evanglischen Jugenkirche Wiesbaden statt.
Lass ab!
4. bis 7. Mai 2017
Sie werden an diesem Abend alle wieder lebendig: Martin Luther, Thomas Müntzer, Johann Tetzel, der Mainzer Erzbischof Albrecht, Lucas Cranach, Katharina von Bora, Päpste, Mägde, Bauern und noch viele mehr. Ein beeindruckendes Personenensemble aus dem Wittenberg des 16. Jahrhunderts hat die Schwarzlicht-Theatergruppe des Evangelischen Stadtjugendpfarramts Wiesbaden da auf die Bühne im Bonhoefferhaus gestellt. Ebenso beeindruckend ist das rund zweistündige Stück: „Lass ab“ hatte am Donnerstagabend vor ausverkauftem Saal Premiere.
Entstanden ist, dank der klugen Textvorlagen von Heidi Bochenek, ein vielschichtiges Stück zum Reformationsjubiläum, das mal amüsant, mal ernst das Leben Martin Luthers erzählt und dabei nicht nur mit vielen echten Luthertexten aufwartet, sondern auch Verbindungen in die Gegenwart schafft und Randnotizen der Reformationsgeschichte sichtbar macht.
Wer von „Lass ab“ ein reines Historienstück erwartet, der irrt. Denn nicht nur die gelungenen Schwarzlichtszenen geben dem Stück eine magische Atmosphäre. Die Aufführung lebt von einem großen technischen Aufwand: bewegliche Masken, aufwendige Requisiten, ein liebevoll gestaltetes Bühnenbild und vor allem die Musik und die Stimmen aus dem Off (verantwortet von Markus Hörnicke und Daniel Kohlhöfer) erzeugen ein stimmiges Gesamtbild. Hinzu kommt, dass unter vielen anderen Volker Wünsch als Martin Luther, Timon Weihe in der Rolle des Thomas Müntzer und Marleen Scheuerling (Ottilie von Gersen) mit großer schauspielerischer Leistung die Aufführung in den „hellen“ Szenen tragen.
Die Schauplätze sind zahlreich und wechseln rasant, was der Inszenierung viel Tempo gibt: der Blitzschlag bei Stotternheim, die Wartburg, das Wittenberger Markttreiben, Luthers Schreibstube, der Ablasshandel in Rom, das Nonnenkloster. Trotz der opulenten Wittenberger Fachwerkkulisse (Bühnenbild: Heidi Bochenek, Marcel Diodati, Cara Gürtler) sind es aber doch die oft surrealen Schwarzlichtszenen, die dank der wunderbar gestalteten Masken (Michaela Bittmann und Fa-Rung Rath) und der schwebenden Requisiten am ausdrucksstärksten daher kommen. Darstellerisch eine riesige Perfektionsarbeit: Hände, Masken und Requisiten – etwa Kutsche, Schwert oder Speer – bewegen sich immer im Einklang miteinander und schweben dabei lautlos durch die Szenerie. So haben diese Szenen, mal mit elektronischer, mal mit klassischer Musik untermalt, eine ganz eigene und sehr besondere Ästhetik.
Einer der Höhepunkte der Schwarzlichtszenen ist die, in der Martin Luther seine 95 Thesen niederschreibt. Ein kluger dramaturgischer Schachzug, hier nicht Luthers Thesenanschlag zu inszenieren, der historisch nicht belegt ist, sondern seine Thesen selbst: Luther steht mit einer riesigen pinkfarbenen Feder in der Hand vor einem Schreibpult, eine tiefe Stimme aus dem Off liest die original Thesen vor, während sich Zettel für Zettel schwebend verflüchtigt – ein schönes Symbol für die rasante Verbreitung von Luthers Schriften.
Traditionell ist auch „Lass ab“ gemeinschaftlich erarbeitet. Mehr als 25 Akteure vor und hinter der Bühne sind an dieser Produktion beteiligt, die Gesamtleitung hat Klaus Kosmehl, die Regie liegt in den Händen von Michaela Bittmann und Fa-Rung Rath. Die gesamte Bühnenausstattung verantwortet Heidi Bochenek, die auch die Textvorlage erarbeitet hat und mit vielen anderen gemeinsam Kostümen und Requisiten entworfen hat. Für die Bühnentechnik verantwortlich zeichnen Karl-Heinz Pfeifer und Daniel Kohlhöfer.
Osternacht
15. April 2017
Evangelische Jugendkirche,
Adolf-Todt-Straße 9
Das Team des Stadtjugendpfarramtes hatte zahlreiche kleine Aktionen wie diese vorbereitet, um die zweieinhalbstündige Osternachtfeier zu einem stimmungsvollen Fest werden zu lassen. Auch wenn es nur ungefähr zwei Dutzend junge und ältere Besucher waren, die zu der Veranstaltung unter dem Motto „Back to Life“ gekommen waren, gelang es sehr gut, eine wunderbare Atmosphäre in der speziell beleuchteten Kirche zu erzeugen. „Viele sind in ihren eigenen Gemeinden und feiern die Osternacht“, erklärte Astrid Stephan den vergleichsweise geringen Besuch der Veranstaltung. Die, die da waren, hörten Texte und Lieder von Dietrich Bonhoeffer und den „Ärzten“, von Gregor Meyle und Andreas Bourani , gefühlvoll vorgetragen von der fünfköpfigen Band des Stadtjugendpfarramts.
An mehreren Stationen vor und in der Kirche gestalteten Astrid Stephan und die Jugendlichen verschiedene Themenfelder, in diesem Jahr vor allem mit politischem Inhalt. Warum reagieren derzeit so viele Menschen gewalttätig auf die Herausforderungen der Zeit? Was können wir dagegen tun? Was wünschen wir uns für eine friedlichere Zukunft? Das wurde nicht nur in Worte gefasst, sondern auch kreativ gestaltet. Die Besucher konnten eine eigene kleine Osterkerze verzieren oder ein Beton-Ei mit einem Wunsch beschreiben. In einem Text von Dietrich Bonhoeffer kam zum Ausdruck, dass „Dummheit ein gefährlicherer Feind des Guten ist als Bosheit. Gegen das Böse lässt sich protestieren, es lässt sich bloßstellen, es lässt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurücklässt. Gegen die Dummheit sind wir wehrlos. … Daher ist dem Dummen gegenüber mehr Vorsicht geboten als gegenüber dem Bösen.“
Diese Worte, die der Theologe vor seiner Ermordung 1945 im Gefängnis schrieb, klingen heute aktueller denn je. Dass Populismus und Gewalt keine Lösung sein können, brachten die Jugendlichen in ihren Gebeten und Fürbitten eindrucksvoll vor. Sie trugen ein Kreuz zum Altar, das sie vorher mit Stacheldraht umwickelt hatten. Zu Worten aus der Bergpredigt rissen sie eine symbolische Mauer aus Kartons ein. Raum für Stille und für das persönliche Gespräch wurde den Besuchern des ungewöhnlichen Osternachtgottesdienstes ebenfalls gegeben.
Mit einer farbenfrohen Beleuchtung und vielen Kerzen gab es auch optisch die passende Untermalung für die meditativ-feierliche Stimmung der Nacht. Als zum Beginn des Ostermorgens die Lichtstimmung sich änderte und sehr passend die Glocke der griechischen Nachbargemeinde läutete, erklang das Schlusslied – ungewöhnlich für einen Gottesdienst, aber doch eigentlich durchaus passend zur österlichen Freude: „Always look at the bright side of life!“
Kletterfreizeit
Ein Dutzend Jugendliche aus Langen, Hochheim und Wiesbaden klettern gemeinsam in Südfrankreich und erleben ihre eigene Kraft und gegenseitiges Vertrauen neu, während sie über sich selbst hinaus wachsen. Einen Erfahrungsbericht der Teilnehmerin Lisa Weibel findest du hier.
Lissabon Bildungsfahrt
Bei aller Schönheit dieser Stadt wurde uns aber auch über die schwierige wirtschaftliche Situation der Portugiesen berichtet. Mehr als 20% der erwerbsfähigen Bevölkerung ist arbeitslos. In der Altersgruppe der bis zu 30-jährigen sind es fast 50%. So ist Lissabon eine der wenigen Hauptstädte, die Bevölkerung verliert, da die Wohnungspreise genauso hoch sind wie in Deutschland. Unvergesslich bleiben uns die Abende am Tejo mit Blick auf den Atlantik und der Fado-Musik.