18. Konfi-Camp

14. bis 16. Juni 2018

 

Ein bisschen müde sehen die meist 13-jährigen Mädchen und Jungen an diesem Morgen aus, erst vor knapp einer Stunde sind sie aus ihren Zelten gekrochen. Doch dann gibt es in der Camp-Arena laute Musik, die Teamer machen Stimmung und spätestens beim traditionellen Regebogentanz sind alle hellwach und schwenken begeistert große Tücher. Die Camp-Arena verwandelt sich in einen bunten Regenbogen. Es ist der zweite Tag des 18. Wiesbadener Konfi-Camps, das am Samstag zu Ende ging.

Rund 480 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Wiesbaden und der näheren Umgebung campen drei Tage lang auf dem Zeltplatz der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg in Westenohe mit ihren Pfarrerinnen und Pfarrern und rund 250 Helferinnen und Helfern aus den evangelischen Gemeinden und dem Stadtjugendpfarramt. Sie erleben Nachtkirche und Gottesdienst, Theater, Party, Spiel und Sport sowie Nachdenkliches und Besinnliches.

Für die 12- bis 13-jährigen Jungen und Mädchen, die alle aus den Kirchengemeinden des Evangelischen Dekanats Wiesbaden stammen, ist das Konfi-Camp der Auftakt ihrer Konfirmandenzeit. Inhaltlich steht das riesige Zeltlager dieses Jahr unter dem Motto „Whaaaaaat… ?????“.

Anhand der biblischen Geschichte vom barmherzigen Samariter beschäftigen sich die Jugendlichen mit dem Thema Vorurteile. Sie sind aufgefordert, darüber nachzudenken, wie Vorurteile entstehen und wie man sie überwinden kann. Denn die Geschichte vom barmherzigen Samariter hat – neben der Aufforderung, sich hilfsbedürftigen Menschen gegenüber barmherzig zu verhalten – noch eine weitere Botschaft: Der Samariter ist derjenige, von dem man die Hilfe am allerwenigsten erwartet hätte. Zu Lebzeiten Jesu wurden Samariter verachtet. Und dass es jetzt genau dieser Samariter ist, der sich dem Hilfsbedürftigen zuwendet und nicht etwa der Priester, ist überraschend und entspricht nicht den  Vorurteilen, die man damals gegenüber Samaritern hatte.

Die Jugendlichen sollen sich Gedanken darüber machen, ob sie schon mal von einem anderen Menschen nach dem ersten Eindruck falsch eingeschätzt wurden und formulieren, wie sich das anfühlt.
In einem kleinen Anspiel, das die Teamer am Freitagvormittag in der Arena vorspielen, geht es um einen You-Tube-Star, der auf den ersten Blick cool und lässig wirkt und die neusten Klamotten im Internet vorstellt. Doch auf den zweiten Blick ist er anders: Er arbeitet im Altenheim und kümmert sich rührend um die alten Menschen dort. „Du kannst beides leben“ so die Botschaft: schön, gestylt und cool in der Freizeit und auch aktiv, mitmenschlich und hilfsbereit für Andere. Jugendpfarrerin Astrid Stephan ist froh, dass es gelungen ist, die Inhalte so aufzubereiten, dass sie bei den Jugendlichen ankommen: „Gerade die Anspiele treffen die Lebenswirklichkeit der jungen Menschen“, so die Pfarrerin.

Stephan ist dankbar für drei ausgelassene, fröhliche, aber auch ruhige und besinnliche Tage. „Es ist trotz des durchwachsenen Wetters super Stimmung, und es ist toll zu sehen, wie sich die älteren Jugendlichen um ihre Gruppen kümmern.“ Ihr Dank gilt vor allem den zahlreichen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helferinnen und Helfern, die schon Monate im Voraus mit Planung und Organisation beschäftigt waren und noch bis Sonntag auf dem Gelände und im Stadtjugendpfarramt abgebaut und aufgeräumt haben: „Ohne dieses super Team wäre solch eine Großveranstaltung niemals möglich.“

Mit seinen knapp 800 Beteiligten ist das Konfi-Camp deutschlandweit das größte Konfirmanden-Camp. Es wurde organisiert und durchgeführt von zahlreichen ehren- und einigen hauptamtlichen Mitarbeitenden des evangelischen Stadtjugendpfarramts Wiesbaden unter Leitung von Stadtjugendpfarrerin Astrid Stephan und dem Gemeindepädagogen Achim Hoock.

18. Konfi-Camp „#Whaaaaat….?????“

14.-16. Juni 2018

Ein bisschen müde sehen die meist 13-jährigen Mädchen und Jungen an diesem Morgen aus, erst vor knapp einer Stunde sind sie aus ihren Zelten gekrochen. Doch dann gibt es in der Camp-Arena laute Musik, die Teamer machen Stimmung und spätestens beim traditionellen Regebogentanz sind alle hellwach und schwenken begeistert große Tücher. Die Camp-Arena verwandelt sich in einen bunten Regenbogen. Es ist der zweite Tag des 18. Wiesbadener Konfi-Camps, das am Samstag zu Ende ging.

Rund 480 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Wiesbaden und der näheren Umgebung campen drei Tage lang auf dem Zeltplatz der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg in Westenohe mit ihren Pfarrerinnen und Pfarrern und rund 250 Helferinnen und Helfern aus den evangelischen Gemeinden und dem Stadtjugendpfarramt. Sie erleben Nachtkirche und Gottesdienst, Theater, Party, Spiel und Sport sowie Nachdenkliches und Besinnliches.

Für die 12- bis 13-jährigen Jungen und Mädchen, die alle aus den Kirchengemeinden des Evangelischen Dekanats Wiesbaden stammen, ist das Konfi-Camp der Auftakt ihrer Konfirmandenzeit. Inhaltlich steht das riesige Zeltlager dieses Jahr unter dem Motto „Whaaaaaat… ?????“.

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Biebricher Höfefest

1. Juni 2018
Evangelische Jugendkirche
Adolf-Todt-Straße 9

„Herzlich willkommen beim Biebricher Höfefest hier vor der Oranier-Gedächtniskirche“, begrüßte Jugendpfarrerin Astrid Stephan das bunt gemischte Publikum am Freitagabend – einem lauen Frühsommerabend, der wie gemacht war für ein Open-Air-Konzert. Da sich viele eingefunden hatten, die den syrisch-palästinensischen Pianisten Aeham Ahmad erleben wollten, die nicht zum „Stammpublikum“ der Jugendkirche gehörten, erklärte sie: „Wenn wir hier sind, ist das die Evangelische Jugendkirche Wiesbaden.“ Es sei keine leichte Kost, die geboten werde, und sie passe nicht unbedingt zum Höfefest. „Aber für uns, die wir uns für Geflüchtete engagieren, passt es“, versicherte Astrid Stephan.

Zwischen den Musikstücken von Aeham Ahmad trat die Pfarrerin in einen deutsch-englischen Dialog mit ihm. Er versteht zwar Deutsch, spricht es aber nicht gut genug, um auf Deutsch zu antworten. Er komme wegen seiner Auftritte zu wenig zum Deutschlernen, gab er schmunzelnd als Entschuldigung an. Der Wiesbadener Schauspieler Pascal Fey – ein Ehrenamtlicher des Stadtjugendpfarramts – las Passagen aus der im vergangenen Jahr erschienen Autobiografie von Aeham Ahmad „Und die Vögel werden singen“, was dem Konzert zusätzlich ein nachdrückliches Gewicht verlieh. Das Buch beginnt mit einem Bild, das um die Welt ging: Aeham Ahmad sitzt inmitten der Trümmer in Yarmouk, spielt Klavier und singt. Yarmouk ist ein Stadtviertel in Damaskus, in dem überwiegend Geflüchtete aus Palästina und deren Nachfahren wohnen. So wie der staatenlose Aeham Ahmad, der in einer liebevollen Musikerfamilie aufgewachsen ist, Musik und Musikpädagogik studiert, angefangen hat, als Musiklehrer zu arbeiten und gerade einen florierenden Musikinstrumentenladen eröffnet hat. „Bis der Krieg kam und alles zerstörte. Bis eine Granate mir die Sehne zweier Finger durchschnitt. Bis ein Mädchen neben meinem Klavier erschossen wurde. Bis der IS mein Klavier verbrannte. Bis ich in den Kerker geworfen wurde. Bis ich abhauen konnte“, las Pacal Fey aus Ahmads Buch.

Er las auch die Passage von Ziad, einem Honigverkäufer aus Leidenschaft, der einen Doktortitel hatte und Ahmad einen Text gegeben hatte, in dem er den Tod seiner hochschwangeren Frau verarbeitet hatte. Sie war auf dem Weg in die Klinik gestorben, weil Soldaten sie am Checkpoint nicht durchließen. „Ich habe meinen Namen vergessen“, heißt das Gedicht, das Aeham Ahmad vertont hatte und es dem Höfefest-Publikum vorspielte. „Nasitu ismi“, ist der arabische Titel. Das ganze Konzert war eine Mischung aus Eigenkompositionen mit arabisch gesungenen Texten und Medleys aus klassischer Musik: Beethoven, Bach, Mozart, Debussy. Astrid Stephan führte in ihren Fragen und Erläuterungen durch Ahmads Leben, sprach die Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend in Syrien an, seine abenteuerliche Flucht im Jahr 2015. Sie sprach mit über seine Eltern, die er zurücklassen musste, seine Frau Tahani, eine Kunstlehrerin, die mit den beiden kleinen Söhnen 2016 nach Wiesbaden nachkommen durfte und seine Erfolge als international gefragter Pianist, obwohl er durch die schwere Verletzung seiner Hand eigentlich kein Klavier spielen dürfte.

Das Publikum lauschte aufmerksam den Worten und der Musik, und nach dem lang anhaltenden Schlussapplaus spielte Aeham Ahmad die „Ode an die Freude“ aus der neunten Sinfonie von Beethoven und forderte das Publikum auf, mitzusingen. „Brüder, überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen“, heißt es darin – ein Kontrast zu den Grausamkeiten des Krieges, die an diesem Abend nicht ausgespart wurden. Vielleicht auch eine Bestätigung für den wundersamen Werdegang Aeham Ahmads, der keinen Hehl daraus machte, wie glücklich und dankbar er – bei aller Zerrissenheit – ist, dass er und seine Familie in Deutschland Aufnahme gefunden haben und dass er seine Sehnsucht nach Frieden bei den Konzertauftritten verbreiten darf. „Da hat sicher Gotts eine schützende Hand über dir gehalten, dass du hier in Wiesbaden gelandet bist. Wir sind froh, dass du hier bist und du bist uns mit deiner Familie willkommen“, versicherte ihm Astrid Stephan.

Anschließend wurde Aeham Ahmad noch von vielen Menschen umringt, umarmt und in Gespräche verwickelt. Auch war er noch eine Weile damit beschäftigt, sein Buch zu signieren, das auf einem Büchertisch verkauft wurde.

Chris & Taylor bestritt den zweiten Teil des Konzerts

Nach einer Pause bestritt Chris & Taylor den zweiten Teil des Abends, gemeinsam mit Elias Tontsch, der ihn mit Gitarre und Gesang begleitete. Inzwischen ist Chris & Taylor so bekannt und gefragt, dass nicht mehr erklärt werden muss, dass Taylor seine Gitarre gleichen Namens ist. Mit seinen feinfühligen deutschen Texten gelang dem Liedermacher die Fortsetzung des Open-Air-Konzerts in einer unbeschwerten Atmosphäre. Chris & Taylor singt von Liebe, Abschied und Rückkehr und greift auch gesellschaftliche Themen auf, so beispielsweise in dem Lied „Meine Haut“. „Den Song habe ich geschrieben, weil ich der Meinung bin, dass man Menschen nach ihren Worten oder Taten beurteilen – oder auch verurteilen – sollte, aber nicht nach ihrer Hautfarbe“, merkte er an. „Das ist kein ganz revolutionärer Gedanke, aber einer, den manche Menschen sich heute nochmal in Erinnerung rufen sollten.“ Das Duo erhielt nach jedem Stück begeisterten Beifall.

Wie schon im ersten Teil des Abends wurden die Gäste gut bewirtet mit Flammkuchen, Laugengebäck, Sekt, Cocktails und alkoholfreien Getränken durch das Team des Stadtjugendpfarramts, des Fördervereins der Jugendkirche und durch Chormitglieder von Chorage.

Good days & nights – Jugendkirchentag der EKHN

31. Mai bis 3. Juni 2018

„Weilburg hat ein buntes Programm präsentiert, jeder war hier willkommen – das finde ich wunderbar!“, so das Resümee von Ulrich Oelschläger, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), zum 9. Jugendkirchentag in Weilburg. Den 10. Jugendkirchentag, der in zwei Jahren vom 11. bis 14. Juni 2020 in Wiesbaden stattfindet, bezeichnete er ob des Jubiläums als „große Aufgabe“.

Gemeinsam mit dem Organisationsteam des Weilburger Jugendkirchentags übergab Oelschläger den symbolischen Staffelstab, einen weißen Löwen, an das Organisationsteam aus Wiesbaden, darunter waren die Vorsitzenden des Evangelischen Jugendrings, Michaela Bittmann und Marco Lasser, der Vorsitzende des Stadtjugendrings, Uwe Waldästel, der Wiesbadener Dekan Martin Mencke, Präses Gaby Schmidt, der Wiesbadener OB Sven Gerich sowie Jugendpfarrerin Astrid Stephan. Darüber hinaus sind der Gospelchor Xang und zahlreiche evangelische Jugendliche aus Wiesbaden mit nach Weilburg gekommen, um – wie es traditionell für die nächsten Gastgeber üblich ist – den Abschlussgottesdienst zu gestalten. Aus Wiesbaden in ökumenischer Verbundenheit waren ebenso mit dabei: Vertreter der katholischen Jugendkirche KANA und des Bundes Moslemischer Pfadfinder und Pfadfinderinnen Deutschlands.

In Wiesbaden fand der Jugendkirchentag bereits 2004 statt. Der Staffelstab, der weiße Löwe, steht übrigens für das Wappen Weilburgs sowie für das des Bundeslandes Hessen – und das schließt Wiesbaden als Landeshauptstadt mit ein. Der Wiesbadener Oberbürgermeister Sven Gerich dankte den Organisatoren des Weilburger Jugendkirchentags: „Was ihr in den letzten Tagen geleistet habt, das war große Klasse. Wiesbaden freut sich auf die Herausforderung und die vielen jungen Menschen.“

Jagd auf Mister X

26. Mai 2018

Das EKA (Evangelisches Kriminalamt) jagt im gesamten Stadtgebiet von Wiesbaden den mysteriösen Mister X. Und du kannst dabei sein!

Wie das EKA erfahren hat, plant Mr. X am 26. Mai 2018 ab 11 Uhr seinen nächsten großen Coup. Deswegen brauchen wir dich als Unterstützung, ihm und seinen Handlangern endgültig das Handwerk zu legen! Was du dafür brauchst, ist ein Team, das dich unterstützt. Also schnapp dir ein paar Freunde, Eltern, Geschwister, Oma, Onkel. und melde euch als Team an. Alle Infos und das Anmeldeformular findest du auf www.stajupfa.de

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Internationaler Tag des friedlichen Zusammenlebens

16. Mai 2018
Schloßplatz

Ein gelungener erster Internationaler Tag des friedlichen Zusammenlebens!

Der Bund Moslemische Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Deutschland (BmPPD) hat mit verschiedenen Jugendorganisationen, darunter auch wir vom Stajupfa, zum Internationalen Tag des friedlichen Zusammenlebens eingeladen. Unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Wiesbaden Sven Gerich gab es auf dem Schloßplatz ab 16:00 Uhr eine Vorprogramm, in dem unsere Jahrespraktikantin Selena und die die Stajupfa-Band aufgetreten sind. Offizielle Eröffnung war dann mit einer Zeremonie, bei der Tauben in den Himmel aufstiegen, um 18:00 Uhr.

Nach den Grußeworten ging es nochmal richtig rund mit dem Programm von Benaissa Lamroubal, Xang goes Gospel, einem TAnz-Flashmob und schließlich meditativer Sufi-Musik mit einem Derwisch auf der Bühne.

Viele sind gekommen um sich aktiv für das friedliche Zusammenleben einzusetzen und gemeinsam zu feiern.

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„ZOOM…uns deinen Weg“ Fotowettbewerb

1. März bis 15. Mai

Der Wiesbadener Umwelt-Fotowettbewerb für junge Menschen von 12 bis 25 Jahren – die Mitmachfrist ist um. Preisverleihung ist im Juni!

ZOOM…uns Deinen Weg! Sie sind gerade und verschlungen, breit und schmal. In der Natur, in der Stadt, im Leben. Welches sind Deine Wege? Zoom uns Deinen Weg: Mach’ ein Foto! Lade es hoch auf www.zoom-dein-wiesbaden.de oder poste es auf Instagram und markiere @zoomdeinwiesbaden

Wir unterstützen mit dem Stajupfa den Fotowettbewerb. Habt Ihr Lust mitzumachen? Geht denkbar einfach. Alle Infos gibt es hier. Und ein Flyer erklärt auch noch alles Notwendige.

Viel Spaß bei der Motivsuche und tolle Fotos wünschen wir Euch!

Das Schwarzlichttheater des Stajupfa präsentiert: „LETZTER HALT…“

03. bis 06. Mai 2018

Sinnsuche im U-Bahn-Schacht

Schwarzlichttheater „Letzter Halt“ feiert gelungene Premiere

 

Wiesbaden. In der U-Bahn Station „Heilig Geist“ treffen sie alle aufeinander: Die Penner, Junkies und Huren, die Geschäftsleute, Banker und seelenlosen Manager. Die Enge des U-Bahn-Schachtes wirkt wie ein Brennglas, hier verdichten sich die menschlichen Ängste und Sorgen, Habgier und Egoismus. Dem einen werden das erbettelte Kleingeld und der Schlafplatz auf der Wartebank genommen, der andere bangt um seine Beförderung oder kann das laufende Projekt nicht beenden. Menschliche Kälte trifft auf Bedürftigkeit und Sinnsuche. Und dann ist da noch der Mann, der den Toten das zu Stein gewordene Herz entnimmt und der Geist Jesu, der sphärisch über allem schwebt und am Guten im Menschen zweifelt.

Einen nicht ganz leichten Stoff hat sich die Schwarzlicht-Theatergruppe des Evangelischen Stadtjugendpfarramts Wiesbaden mit dem Stück „Letzter Halt“ vorgenommen. In einer rund zweistündigen Vorstellung haben sie das Stück gelungen auf die Bühne im Bonhoefferhaus gebracht.

Autorin ist Heidi Bochenek, sie hat mit „Letzter Halt“ ein vielschichtiges Stück über die Spaltung der Gesellschaft in arm und reich, über Sinnsuche und existenzielle Ängste geschrieben und gefragt, wie antastbar die Würde des Menschen tatsächlich ist. Geschickt hat sie dabei das Setting gewählt und die Geschichte überwiegend in einem U-Bahn-Schacht spielen lassen und somit den nicht ganz leichten Stoff gut mit der Alltagswelt verknüpft. Immer wieder werden auch religiöse Motive angetastet: Tod und Auferstehung, Schuld und Sühne. Eine der skurrilsten Schwarzlichtszenen, ist die, in der ein Pfarrer im Talar mit einer Horror-Clown-Maske auftritt (Robin Jonas) und sich wundert, dass Menschen in seiner Kirche sind.

Die Schwarzlichtszenen (Effekte: Linnert Arndt, Sina Beigel, Robin Jonas, Anna Kaufmann, Marleen Scheuerling, Karolin Schneider und Julia Speicher) sind allesamt gelungen und geben dem Stück auch dieses Mal eine magische Atmosphäre. Auch wenn nicht immer ganz klar wird, ob es Traum- oder Fantasieszenen sind, oder ob das Schwarzlicht auf eine Zwischenwelt zwischen Leben und Tod hindeutet.

 

Die Aufführung lebt von einem wunderbaren Bühnenbild – vor allem die alte verrottete Kirche ist gigantisch schön –, ausdrucksstarken Masken und detailgetreuen Kostümen und Requisiten. Die Musik erzeugt ein stimmiges Gesamtbild. Unter vielen guten Darstellern ragt Sebastian Biewald in der Rolle des Penners und des Sensenmanns mit großer schauspielerischer Leistung heraus.

 

Traditionell ist auch „Letzter Halt“ gemeinschaftlich erarbeitet. Rund 25 Akteure vor und hinter der Bühne sind an dieser Produktion beteiligt, die Gesamtleitung hat Klaus Kosmehl, die Regie liegt in den Händen von Malte Kuckel. Heidi Bochenek ist mit Sebastian Biewald, Max Klug, Fa-Rung Rath, Karolin Schneider und Malte Kuckel für die gesamte Bühnenausstattung mit Requisiten verantwortlich. Für die Bühnentechnik zeichnen Max Klug und Daniel Kohlhöfer verantwortlich.

 

Hintergrund:

Das Schwarze Theater des Evangelischen Stadtjugendpfarramtes gibt es mittlerweile seit 17 Jahren. Es ist nicht nur zu einer festen Größe im Stadtjugendpfarramt, sondern auch in der Jugendkulturszene der Stadt geworden. Zu den Vorstellungen im Bonhoefferhaus kommen pro Jahr rund 400 bis 500 Zuschauer. Fast jährlich formiert sich die Gruppe zum Teil neu. Rund 100 Jugendliche haben in den vergangenen 17 Jahren beim Schwarzen Theater mitgewirkt. Aktuell besteht die Theatergruppe aus mehr als 20 jungen Menschen zwischen 15 und 40 Jahren. Die Leitung hat Stadtjugendreferent Klaus Kosmehl.

 

 

 

Kinderkirchentag im Evangelischen Dekanat Wiesbaden

22. April 2018

Rund 200 Kinder aus 20 evangelischen Kirchengemeinden haben am Kinderkirchentag des Evangelischen Dekanats teilgenommen. Im Mittelpunkt der jährlichen Veranstaltung in der evangelischen Thomasgemeinde stand das Thema Freundschaft. Die Pfarrerinnen Bea Ackermann, Arami Neumann und Holger Saal sowie die Gemeindepädagoginnen Achim Hock und Annette Moheit von Krosigk haben im Familiengottesdient die biblische Geschichte aus dem Alten Testament von König Saul, seinem Sohn Jonathan und dem Hirtenjungen David nachgespielt. Im Zentrum stand dabei die tiefe Freundschaft von Jonathan und David.

Es gab viele Lieder zum Mitmachen und Arami Neumann forderte die Kinder auf, über ihre eigenen Freundschaften nachzudenken: „Was macht eine richtige Freundschaft aus? Was ist euch besonders wichtig an euren Freundinnen und Freunden?“, fragte sie während des Gottesdienstes. Das ließen sich die Kinder nicht zweimal sagen. Eifrig überlegten, diskutierten und schrieben sie: Ehrlichkeit, Vertrauen, verzeihen können, miteinander spielen und Spaß haben, sich zuhören und Geheimnisse teilen – das waren nur einige der zahlreichen Punkte, die den Kindern spontan einfielen. Der allerbeste Freund, so meinte Pfarrer Holger Saal, sei sowieso Gott: „Der lässt uns niemals im Stich.“ Dass das Thema Freundschaft bei den Kindern wunderbar angekommen ist – davon ist Pfarrerin Bea Ackermann überzeugt. Obwohl die biblische Geschichte von Jonathan und David Jahrtausende alt ist, haben sich die Kinder davon berühren lassen: sie staunten, hörten aufmerksam zu, freuten sich mit den beiden und litten auch mit ihnen. „Es war toll, das zu erleben“, so Ackermann.

Unter einem strahlend blauen Himmel tobten sich die Kinder nach dem Gottesdienst auf dem Außengelände der Gemeinde aus: Sie sprangen auf der Hüpfburg, probierten den Barfußpfad, übten sich im Jonglieren, Diabolo und Stelzenlaufen, bemalten Steine und bastelten Freundschaftsbänder und -ketten. Darüber hinaus lockten Essen, Getränke, die Märchenerzählerin Christiane Müller und weitere kreative Angebote zum Mitmachen ins Gemeinde- und Kinderhaus. Mit von der Partie war auch das Jugendrotkreuz, sodass die großen und kleinen Besucher sogar einen Rettungswagen von innen bestaunen durften. Zum zweiten Mal gab es ein Bibel-Quiz – organisiert und entworfen von Sonja Röttcher aus der Kirchengemeinde Wildsachsen und den Konfirmandinnen und Konfirmanden. Auch hier ging es um Freundschaft: Die Namen von sieben Freunden von Jesus waren gefragt, man sollte nachlesen, was die Bibel überhaupt zum Thema Freundschaft sagt und was die Freunde von Hiob mit ihm tun.

Nicht nur das gut gewählte Motto, sondern auch das wunderbar sommerliche Wetter haben zum diesjährigen Erfolg des Kinderkirchentags beigetragen: „Es war einer der schönsten Kinderkirchentage. Dieses Mal hat einfach alles gepasst“, sagt Bea Ackermann. Und auch Gemeindepädagogin Ingrid Seiler pflichtet bei: „Dass wir den Kinderkirchentag jährlich hier in der Thomasgemeinde veranstalten – das zahlt sich, trotz des großen Organisationsaufwandes, aus. Bei den Kirchengemeinden ist die Veranstaltung etabliert.“

Der Kinderkirchentag des Evangelischen Dekanats Wiesbaden findet traditionell in der Thomasgemeinde im Wiesbadener Musikerviertel statt, seit dem Jahr 2015 immer jährlich. Er wird von einem Team aus Gemeindepädagoginnen und Gemeindepädagogen und Pfarrerinnen und Pfarrern vorbereitet und organisiert. Kirchengemeinden, das Stadtjugendpfarramt, Konfirmandinnen und Konfirmanden sowie die Evangelische Familienbildungsstätte, der Kinderzirkus des Dekanats und Einzelpersonen tragen zum Programm bei. Im Vorbereitungsteam sind federführend dabei: Bea Ackermann, Bettina Fuchs, Achim Hoock, Annette Moheit von Krosigk, Arami Neumann, Sonja, Röttcher, Holger Saal, Ingrid Seiler und Katharina Wegner.

Osternacht

31. März 2018
Evangelische Jugendkirche
Adolf-Todt-Straße 9

„Herzlich willkommen zur Feier der Osternacht in der Evangelischen Jugendkirche“, begrüßte Jugendpfarrerin Astrid Stephan die rund 40 Jugendlichen und Erwachsenen, die am Karsamstagabend zum Mitfeiern und Miterleben in die Oranier-Gedächtnis-Kirche nach Wiesbaden-Biebrich gekommen waren. Vor der Kirche brannte bereits das Osterfeuer. „Das größte Osterfeuer brennt im Kulturzentrum Schlachthof, aber das ist ohne christlichen Bezug“, merkte sie an. Sie hingegen hatte mit vier Konfirmandinnen und Konfirmanden, dem Pädagogen für die Jugendkirche, Sören Dibbern, und einem Team des Stadtjugendpfarramts eine Feier vorbereitet, in der sich an verschiedenen Stationen drinnen und draußen Anregungen zum Mitmachen und Zeit zum persönlichen Nachdenken abwechselten. „Back to life“ war das Motto, das sich durch die Osternacht zog – vom Leben in den Tod und wieder zurück zum Leben. Ganz nah am Kreuzweg Jesu und ganz nah bei sich selbst durften die Mitfeiernden sein.

„Ist da jemand, der mein Herz versteht? Und der mit mir bis ans Ende geht? Ist da jemand, der noch an mich glaubt? Ist da jemand? Ist da jemand?“, ertönte die Stimme der Sängerin durch die spärlich beleuchtete Kirche. Die Musik der Band, die Lieder, die eindringlich vorgetragenen Texte dienten dazu, das Erleben von Verrat, Verlassensein, Angst und Tod nachzufühlen, und genauso auch Auferstehung und Hoffnung zu spüren.

Einen wichtigen Beitrag dazu lieferten fünf großformatige Gemälde an fünf Stationen, geschaffen von Heidi Bochenek, einer Ehrenamtlichen aus dem Stadtjugendpfarramt. „Im Garten“ war der Titel des in Grüntönen gehaltenen Bildes an der ersten Station. Amelie las den Text zu dieser Station im Garten Gezehmaneh – so wie er in der Bibel steht.

Die Jugendlichen lasen im Wechsel an allen Stationen Texte aus der Bibel, Gebete von Dietrich Bonhoeffer und andere Texte; daran schloss sich jeweils das Gebet von Pfarrerin Astrid Stephan an. „Ich bin Judas. Du bist Judas. Wir sind Judas. Wir haben verraten. Wir haben Schicksal gespielt. Auch wir haben schon einmal einen Freund, eine Freundin verraten. (…) Wir bekennen vor dir, Gott, unsere Schuld und schreiben sie uns von der Seele.“

Sich etwas von der Seele schreiben – das war eine besondere Erfahrung, die alle Mitfeiernden machen durften. Am Anfang war bei den Besuchern noch Zögern zu spüren, doch immer mehr Mitfeiernde trauten sich bei den einzelnen Stationen mit Kreide auf die Gemälde zu schreiben. Die Bilder hießen „Die Verleugnung“, „Ich wasche meine Hände in Unschuld“, „Kreuzigung“ und „Am leeren Grab“. Schuldbekenntnisse, Ängste, Wünsche, Hoffnungen und Worte des Danks wurden aufgeschrieben: „Angst vor Einsamkeit“ „Mut, mich unbeliebt zu machen“, „Stärke und Mut, anderen zu helfen“, „Jeden Tag als neue Chance zu sehen“.
Feierlich wurde der frühe Ostermorgen in der Kirche begangen – mit gemeinsamen Gebeten, Liedern, dem Segen, dem Anzünden der Osterkerzen und dem Verteilen von Kerzen an alle Mitfeiernden.

Für Amelie, Paula, Luca und Charlotte war es ein besonderes Ereignis, denn die vier Konfirmanden gestalteten die Osternacht maßgeblich mit. „Ich fühle mich sehr wohl in dieser Kirche“, sagte Paula. „Und ich freue mich, dass wir uns in der Konfi-Gruppe wiedergefunden haben, denn wir kennen uns schon vom Kindergarten.“ Für die vier Konfis war die Nacht kurz, denn sie gestalteten auch den Gottesdienst am Ostermorgen um 6 Uhr in der Oranier-Gedächtnis-Kirche mit. „Deshalb gehen wir auch nicht mehr nach Hause. Wir übernachten im Gemeindehaus“, verriet Luca.

Mit Ostereier- und Osterhasensuchen auf dem Rasen vor der Kirche ging die besinnliche und hoffnungsfrohe Osternachtfeier der Jugendkirche zu Ende, nachdem ehrenamtliche Mitwirkende aus dem Stadtjugendpfarramt noch ihre Kunst im Feuerspucken bewiesen hatten.